Fachtagungen Mikrobiom-Diagnostik
Das Mikrobiom in seiner atemberaubenden Vielfalt ist im Praxisalltag angekommen – und beeinflusst aktuelle Entwicklungen in Diagnostik und Therapie.
Die Wissenschaft hat gezeigt: Zwischen Mikrobiom und Darm herrscht eine enge Symbiose, die sich auf den gesamten Organismus auswirkt. Wichtig dabei ist die Balance in dieser Symbiose. Sie entscheidet mit, wie anfällig der Einzelne für chronische Erkrankungen ist.
Für die Mikrobiom-Diagnostik bedeutet das: Einen Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis schaffen – und die Erkenntnisse in einen diagnostischen Nutzen verwandeln, der für die Therapie relevant ist.
Fachtagung in Frankfurt am 24. Februar 2018
Die Aufzeichnungen der Vorträge stehen jetzt für Sie im DocCheck-geschützten Fachbereich bereit. Nutzen Sie das DocCheck-Symbol rechts auf dieser Seite, um sich anzumelden und die Videos unter "Nachschau" und "Fachtagung 2018" anzusehen.
Über 100 Ärzte und Therapeuten nahmen an der Fachtagung am 24. Februar in Frankfurt teil. Im Fokus standen das Metabolische Syndrom und Typ-2-Diabetes. Die Mikrobiom-Diagnostik ermöglicht eine individuelle Risikoerfassung und gezielte therapeutische Konzepte, die diätetische Ansätze berücksichtigen.
Die Teilnehmer konnten die vorgestellten Themen in Praxis-Workshops vertiefen.
Nachberichte zu den Fachtagungen 2017
Die Vorträge unserer Referenten zu den aktuellen Entwicklungen der Mikrobiom-Diagnostik haben wir für Sie zum Nachlesen zusammengefasst:
Das humane Mikrobiom - vom Mystizismus zur Wissenschaft
„Mia san mia“ definieren sich die Bayern gerne. Doch stimmt das wirklich? Sind wir nicht eigentlich viel mehr Bakterien als Mensch? Was lange Zeit als Mystizismus abgetan wurde, hat nun einen fest etablierten Platz in der Wissenschaft gefunden: Die Bedeutung der Bakterien für die Gesundheit des Menschen. In seinem Vortrag erläuterte Dr. Volker Rusch vom Institut für Integrative Biologie, Alte Universität Herborn, dass vieles noch erforscht werden muss. Doch eins ist heute schon klar: Die winzigen Mitbewohner des Menschen bergen ein enormes Potential für Diagnostik und Therapie.
Mehr lesen über das humane Mikrobiom
Metabolisches Syndrom und Bedeutung der Mikrobiota
Je nach Zusammensetzung kann die Mikrobiota im Darm zur Entwicklung von Adipositas beitragen. Einige Bakterienarten setzen Ballaststoffe zu kurzkettigen Fettsäuren um und stellen damit zusätzliche Energiequellen bereit. Doch das treibt die Entstehung der Adipositas nicht voran, berichtete Prof. Dr. Susanne Klaus. Im Gegenteil: vor allem die Propionsäure wirkt sich günstig auf das Stoffwechselgeschehen aus. Einzelne Bakterienarten wie Clostridium ramosum stehen dagegen im Verdacht, zur Entstehung von Adipositas beizutragen.
Mehr dazu und zu kurzkettigen Fettsäuren lesen
Mikrobiom-Diagnostik zwischen Wissenschaft und Praxis
In den letzten Jahren hat die Mikrobiomforschung enorme Fortschritte erzielt. Doch wie lassen sich die wissenschaftlichen Ergebnisse in die Praxis umsetzen? Dr. Andreas Schwiertz fasste in seinem Vortrag auf der Fachtagung für Mikroökologie grundlegende Erkenntnisse der letzten Jahre zusammen und zeigte Möglichkeiten der praktischen Anwendung für Ärzte auf.
Eine zentrale Frage in der Mikrobiom-Forschung lautet: Wie ist ein normales Mikrobiom definiert? Und gibt es ethnische oder regionale Unterschiede in der Zusammensetzung eines normalen Mikrobioms?
Mehr dazu und über Firmicutes und Bacteriodetes lesen
Typ-2-Diabetes und Mikrobiom
Die KyberMetabolic-Diagnostik ermöglicht Risikopatienten eine individuelle Risikoerfassung und -minimierung. Bei Patienten, die bereits an einem metabolischen Syndrom oder einem Diabetes Typ-2 erkrankt sind, eröffnet der KyberMetabolic neue therapeutische Optionen. Dr. Ulrike Keim stellte zwei Anwendungsbeispiele aus der Praxis vor.
Mehr lesen zu Typ-2-Diabetes
Von Fall zu Fall – das Mikrobiom in der Praxis
Die Allgemeinärztin Dr. Kerstin Rusch erläuterte in ihrem Vortrag die Bedeutung der intestinalen Mikrobiota und ihrer Stoffwechselprodukte für die Entstehung chronischer Erkrankungen. Anhand einer Kasuistik aus ihrer Praxis veranschaulichte sie die praktische Anwendung der Mikrobiota- und Schleimhaut-Diagnostik und zeigte mögliche therapeutische Konsequenzen auf.
Mehr lesen über die Funktion der Darmbakterien
Mikrobiom, Mikrobiota und Metagenom
Seit dem Aufkommen der Next-Generation-Sequencing-Geräte vor etwa zehn Jahren hat auch die Analyse des menschlichen Darmmikrobioms beträchtlichen Aufwind bekommen. Dr. Isabell Flade, Geschäftsführerin der CeMeT GmbH in Tübingen veranschaulichte, was die Wissenschaft derzeit im Bereich Mikrobiom-Forschung leisten kann.
Wer bis vor etwa 10 Jahren die Zusammensetzung eines Bakteriengemischs untersuchen wollte, stellte sich einem recht langwierigen und schwierigen Unterfangen. Denn lange Zeit wurden Bakterien zur Identifizierung auf Selektivmedien kultiviert.
Mehr lesen über das Metagenom
Nachberichte zur Fachtagung 2016
Immer mehr - vor allem chronische - Erkrankungen bringen Wissenschaftler mit einem Ungleichgewicht der intestinalen Mikrobiota in Zusammenhang. Auch im Praxisalltag ist das Thema angekommen.

Auf der 4. Fachtagung des Instituts für Mikroökologie am 15. Oktober 2016 in Herborn stellten Wissenschaftler und Ärzte aktuelles Wissen aus der Mikrobiomforschung vor und diskutierten dessen Bedeutung für die Praxis. Im Folgenden finden Sie die Nachberichte zu den Vorträgen:
Bakterien maskieren menschliches Erbgut
Der Vortrag von Dr. Torsten Plösch vom University Medical Center Groningen betrachtete die Epigenetik aus mikrobieller Sicht. Untersuchungen belegen: Zwischen Umweltfaktoren in der frühkindlichen Entwicklung und der späteren Gesundheit gibt es einen Zusammenhang. Das ist vor allem hinsichtlich perinataler Ernährung und dem Risiko für Adipositas gut untersucht. Forscher diskutieren epigenetische Modifikationen als eine der möglichen Mechanismen. Eine veränderte Mikrobiota im Darm könnte demnach über ihre Stoffwechselprodukte das menschliche Epigenom verändern... weiterlesen
Antibiotika – der Tod der Mikrobiota?
Dr. Folke Schmidt ist Facharzt für Urologie und betreibt eine eigene Praxis in Obertshausen bei Frankfurt am Main. Auf der 4. Fachtagung für Mikroökologie am 15. Oktober 2016 in Herborn sprach Schmidt über die Auswirkungen von Antibiotika auf die Zusammensetzung der Darmflora. Wie wissenschaftliche Veröffentlichungen zeigen, verändern Antibiotikagaben die Darmflora nachhaltig... weiterlesen
Die Mikrobiota bei Anorexia nervosa-Patienten
Die derzeitige Behandlung der Magersucht basiert vor allem auf Psychotherapie. Etwa die Hälfte der Patienten wird langfristig wieder gesund. Dr. Isabelle Mack vom Universitätsklinikum Tübingen stellte während der Fachtagung Erkenntnisse zur Mikrobiota vor, die zu neuen Therapie-Ansätzen und damit zu besseren Behandlungsergebnissen beitragen können... weiterlesen
Morbus Alzheimer und das Darm-Mikrobiom
Der Nervus vagus verbindet Darm und Gehirn und ermöglicht einen Informationsaustausch zwischen beiden Nervensystemen. Aktuelle Veröffentlichungen zeigen: Einerseits setzt die Mikrobiota im Darm Neurotransmitter und andere Stoffwechselprodukte frei, die über den Vagusnerv auf die Gehirnfunktionen einwirken können. Andererseits haben neurologische Erkrankungen und psychische Störungen möglicherweise einen direkten Einfluss auf das autonome neuronale Netzwerk im Darm. Dr. Kristina Endres von der Universitätsmedizin Mainz hat an Mäusen untersucht, in welchem Zusammenhang Darmflora und Morbus Alzheimer stehen... weiterlesen
Die Darm-Hirn-Achse
Burnout ist eine totale Erschöpfung, die dem Betroffenen die Lebensqualität nimmt und seine Arbeitsfähigkeit stark einschränkt. Dr. Peter Vill, Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde in Erlangen, stellte auf der 4. Fachtagung für Mikroökologie die Kasuistik eines Burnout-Patienten vor... weiterlesen
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Veranstaltungskalender
mit Fachtagungen, Online- und Präsenz-Seminaren zur Mikrobiom-Diagnostik
KyberMetabolic-
Diagnostik
Übersicht über die wesentlichen Mikrobiota-assoziierten Parameter
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